Zum bereits 66. Mal fand heute der „Höhenstraßenlauf“ auf der wohl berühmtesten Pflasterstraße Österreichs statt. Die Siegerliste des wohl ältesten Volkslaufs Europas liest sich gerade in Bezug auf die 70er und 80er-Jahre wie das „Who-is-Who“ der Laufsportszene! Halleneuropameister Dietmar Millonig, Berglauf-Legende Heil Schmuck oder der aktuelle Sportdirektor Hannes Gruber haben ebenso gesiegt wie Größen aus dem benachbarten Ausland.
Schon seit einigen Jahren wollte ich bei dem Klassiker antreten – doch ständig kam etwas dazwischen: letztes Jahr fanden die ÖM im Straßenlauf statt, vor zwei Jahren war ich erst eine Woche wieder im Training, auch vor drei Jahren gab es eine „Konkurrenzveranstaltung“. Doch in diesem Jahr war der 4.10. ganz dick markiert in meinem Terminkalender und nicht zuletzt ein Gespräch mit Organisator Roland Herzog überzeugte mich von meinem Antreten.
Beim Höhenstraßenlauf gilt es, 14,3km vom Parkplatz Leopoldsberg via Kahlenberg, Cobenzl bis runter zur Schwarzenbergallee zu laufen, um schließlich nach abschließenden 150m auf der Marswiese das Ziel zu erreichen. Die Profil ist durchaus hügelig, wobei rund zwei Drittel der Strecke abfallend sind und eben nur ein Drittel wirklich bergauf geht! Jedoch sind rund 85 % gepflasterte und somit sehr unebene Straße! Etwas mulmig war mir zu Beginn doch, immerhin war es der längste Wettkampf meiner Karriere und noch dazu wusste ich nicht, wie mein Fuß die Bodenunebenheiten akzeptieren würde…
Vom etwas kuriosen Start weg setzte ich mich sofort von allen Verfolgern ab und den ersten eher flachen Kilometer absolvierte ich knapp über drei Minuten. Dann ging es erstmal bergauf zum Kahlenberg – die folgenden drei Kilometer bergab waren dann flotter als meine aktuelle Hindernisbestleistung! Schade, dass die 400m-Bahn nicht ebenfalls leicht bis steil bergab geht 😀
Nach der Hälfte der Strecke hat man schon den Cobenzl hinter sich gelassen und es ging sehr abwechslungsreich zunächst bergab, dann noch einmal bis zur 10km-Marke wieder ziemlich bergauf. Den sonst malerischen Ausblick auf meine geliebte Heimatstadt konnte ich nicht nur ob des Tempos und der doch mehr und mehr aufkommenden muskulären Belastung nicht genießen – auch das Wetter war trüb und nebelig.
Somit galt es dann die letzten gut vier Kilometer gut und sicher hinter mich zu bringen. Vor allem jener Abschnitt, wo man von der Höhenstraße runter zur Schwarzenbergallee läuft, muss man ob des Gefälles und der spitzen Kurven sehr konzentriert laufen. Am Sportgelände Marswiese angekommen genoss ich dann ähnlich wie in Traiskirchen den Zieleinlauf auf der Rundbahn und freute mich sehr über die doch flotte Siegerzeit von 46:08min für die ausgewiesenen 14,3km! Mit mehr als drei Minuten Vorsprung und der schnellsten Zeit seit fünf Jahren kann ich sehr zufrieden sein.
Besonders freut mich natürlich, dass mein Fuß die Belastung sehr gut verkraftet hat und, dass ich nun e n d l i c h in dieser Siegerliste stehe! Einziger Wermutstropfen des Tages: meinen Oberschenkeln hat das viele, schnelle Bergablaufen nicht so getaugt und ich werde wohl noch ein paar Tage die „Nachwehen“ spüren! 😉