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Time goes by – Christoph Sander

Time goes by

Da hat sie aber wirklich mal Unrecht gehabt, die Madonna. Sang sie doch „time goes by so slowly…“ – glatte Lüge.

Fake news!

Fake news wohin man sieht in diesem „Trumpland“ – ähm sorry, Amerika!

War nicht anders zu erwarten, dass Madonna Louise Ciccone lügt – wie es AmerikanerInnen wie die gebürtige Dame aus Michigan offenbar eben gerne tun…

Doch halt! Als derzeitiger Abonnoment amerikanischen Nachrichtenfernsehens weiß ich doch, fake news ist nur was Trump zu sehen bekommt – die Realität sieht zuweilen anders als vom ältesten Präsidenten (gemessen zum Zeitpunkt des Amtseintritts) der US-Historie propagiert.

„Time goes by so slowly for those who wait…“

Oh ha! Wohl doch keine fake news. Aber da frage ich doch lieber irgendwann bei Donald und seinem Stab nach – wenn er ihn doch endlich mal finden und dann auch so behalten dürfte wie er es will.

Die Zeit vergeht also nur langsam, wenn man wartet. Und auf Warten hab ich hier keine Lust – und schon gar keine Zeit. Und dennoch sind nun schon die ersten Wochen hier im „Winterwonderland“ Anchorage absolviert.

Es gab aber auch wahnsinng viel zu tun hier. Allein administrativ ist so ein (temporäres) Emigrieren alles andere als the easy way out: medizinische Checks, akademische Registrierung bei der Uni + „sportliche“ beim Team, Ausfüllen von zig Reglements und Verzichtserklärungen, Eröffnen von Bankkonto, Abschließen von mehreren (!) Versicherungen. Ach und dann noch Beziehen einer Wohnung in der das Zimmer stark ans Kerio View in Iten/Kenia aus 2014 erinnert mit Bett, Tisch, Sessel, Komode – aus.

Dazu kommen dann noch die wahren Aufgaben der ersten Woche: Kennenlernen des gesamten Teams innerhalb von 10 Minuten, sich mit der medizinischen Abteilung absprechen, und ALLEN (wirklich allen!) erklären, dass a) Austria ≠ Australien und b) Christoph ≠ Chris, Christian, Christopher, Kristan, Kristof oder Christ (Jesus noch einmal…)

Ach ja, und dann noch das ganze Training!

Training –  Training – Training!

Mein Wunsch-Pensum an Laufkilometern und tatsächlichem Umfang glich in den letzten Wochen der Beziehung zwischen dem 45th president of the United States und den Medien, MitbürgerInnen und vermutlich der halben Weltbevölkerung: ein großes Missverständnis!

Die erste Woche startete super. Ich war Mitte Januar das erste Mal seit Ende Juni wieder auf der 400m Bahn! Na gut, fair enough, sie war ca. 417m lang…

Bahn in Alaska und vor allem Track im Winter hat meistens was mit einer Halle zu tun – hier in Anchorage hieß sie „The Dome“ und war die größter ihrer Art in Noramerika; und dann wohl auf der ganzen Welt, weil Größenwahn sonst wohl nur in Katar oder den Emiraten bekannt ist – aber die brauchen doch wirklich keine 400+ Meter Bahn mit einer Kuppel. Hm, wahrscheinlich haben sie dennoch eine…

Jedenfalls ist unser „Dome“ aufgrund von zu viel Schnee kollabiert – ebenso mein Trainingsumfang. Auf eine „Rekordwoche“ gemessen an den letzten nicht einfachen 1,5 Jahren mit fast 100km folgte noch eine weitere gute Woche, das Ausweichen auf die Laufbänder unserer Trainingsstätte in 5min meiner Haustüre hat meine Sehne aber nicht so lustig gefunden…

In den ersten 14 Tagen war ich öfters am Laufband als in meiner gesamten (!) Karriere davor! Kein Wunder also, dass die Anfang Dezember schon leicht beleidigte Achillessehne – besser: der Schleimbeutel „daneben“ – das nicht so lustig findet.

Aber gemäß der Ansprache meines Coaches Michael Friess hier am ersten Tag nach dem Kollaps des Dome geht es auch ohne Bahn für LäuferInnen des Teams weiter: „for you, my distance kids, barrieres are only in your head – but your minds are stronger than these barrieres!“

Dennoch musste ich mein Lauftraining leider reduzieren. Aktuell bin ich bei 4-5 Einheiten pro Woche. Immer noch am Laufband – aber nicht auf den normalen, sondern am sogenannten „Alter-G“ und laufe am „Anti-Gravitations-Band“ meine Einheiten. Und zumindest etwas Erfreuliches: ich laufe nicht nur, sondern setze bei 90-95% bodyweight eine Belastung nach der anderen. In den beiden letzten Wochen waren es 2-3 Belastungen – dazwischen viel Bike, Aquajoggen und Schwimmen. Alle Einheiten könnt ihr übrigens via Strava verfolgen…

Meine Probleme sind dank täglicher (!) Behandlung vor und nach und mitunter auch zwischen den Trainings so gut wie weg – und so wie der Schnee draußen inch für inch geringer wird, erhöhen sich wieder Umfang und Intensitäten und ich bin sehr sehr zuversichtlich für die nächsten Wochen!

In Summe trainiere ich mit den Krafteinheiten, Gymnastik, Rehab und und und übrigens so viele Stunden wie noch nie (!) in meiner Karriere! Und wenn jetzt die Probleme auch noch gehen, wir ab Springbreak (ca. 4 Wochen) wieder eine Laufbahn zur Verfügung haben werden, dann kann die sehr früh beginnende outdoor-season wirklich kommen.

Die Entscheidung, trotz all dem Stress rund ums „Emigrieren“ und Zurechtfinden (ich sage euch, am schlimmsten ist der Großeinkauf alle 10-14 Tage – IKEA am Samstag lässt grüßen…) und vor allem ohne meine geliebte Jenni hierher zu gehen, war dennoch absolut richtig.

Die Umgebung ist atemberaubend, die Facilities mit Kraftraum, Pool, Medical Rehab-center etc. ein Traum (gut, der Dome fehlt halt jetzt…). Zudem is der Amerikaner im Allgemeinen zwar oberflächlich aber wahnsinnig hilfsbereit (wer was anderes sagt, eh schon wissen: fake news!).

Und wenn der Schnee dann in zwei Monaten oder so ganz weg ist, werden die Trails hier – Anchorage ist die Stadt mit den meisten Trail-Kilometern in den gesamten Staaten (hm, vielleicht ist diese Stadt-Propaganda fake news…) – dann auch alle belaufen.

Obwohl, ich mach das heute schon mal. Mit dicker Tight und Erdinger-Halstuch um die Atemwege zu schützen. Denn irgendwie muss man Madonna ja doch recht geben:

„those who run seem to have all the fun“

In diesem Sinne: ich halte euch weiter am Laufenden – Fotos werden laufend (der Einfachkeit halber) auf facebook upgedated! Meine aktuelle Wettkampfplanung seht ihr übrigens auch auf der Startseite…

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