Zum neunten Mal fand – in erster Linie zu Gunsten von „Licht für die Welt“ – Ende September der „Vienna Night Run“ statt. Für mich ist der Lauf abends um die Wiener Ringstraße jedes Jahr ein kleines emotionales Highlight.
Nur 1,5km vom Start am Heldenplatz bin ich aufgewachsen und meine ersten Dauerläufe fanden meines Wissens nach am Radweg rund um die 5,4km lange Wiener Prachtstraße statt, die einst anstelle der Befestigungsanlagen errichtet wurde.
Außerdem bin ich mit Stolz ein „echter Wiener“ und neben dem Vienna City Marathon ist der Night Run die einzige Veranstaltung, wo ich quasi in meinem Wohnzimmer flotten Schrittes durch die Stadt flitzen kann 😉
Die Vorzeichen für die wohl nicht exakt 5km lange Strecke waren aber sicherlich nicht optimal – gelinde ausgedrückt…
Mein Knie zickte noch rum, ich hatte drei Mal die Woche Physiotherapie und immer noch kein geregeltes, leistungsorientiertes Training. Als Vorbereitung für das „Heimspiel“ gab es zwei Mal ein 20minütiges Fartlek – that’s it!
Genauso fühlten sich dann auch die Beine an. Lemawork Ketema (Asylwerber aus Äthiopien) marschierte vorne weg und war bald nicht mehr gesehen.
Dahinter lief ich rund zwei Kilometer mit einigen anderen Mitstreitern, die ich dann auf der zweiten Hälfte locker im Griff hatte und somit den zweiten Platz wie im Vorjahr nach Hause lief.
Die Beine selbst waren nach der Hälfte ziemlich schwer, ab dem Schwarzenbergplatz und hinauf ab der Oper dann komplett tot 😀
Aber ja, was will man auch. Laufen ist eben kein Sport, indem einige Trainingsstunden oder Einheiten weniger nicht sofort bemerkbar sind…
Dennoch war ich nicht unwesentlich langsamer als im vergangenen Jahr, wo ich trotz Operation ja dennoch wesentlich früher schon wieder laufen konnte.
Das allerwichtigste des Night run 2015 ist aber sicherlich, dass das Knie soweit hält und vor allem, dass ich trotz aller Anstrengung MEGA viel Spaß am „Wettkampf“ und Laufen an sich hatte.
Nun weiß ich, dass ich zwar nicht viel drauf habe, aber dafür noch lange nicht aufgeben werde und weiter fest an meine Träume glaube und diese mit eben noch ein wenig mehr Einsatz verfolgen werde!
In diesem Sinne, danke allen auf der Strecke für die Anfeuerungen und bleibt mir gewogen – denn ich hab‘ noch lange nicht genug!!