Klimatrainingslager Murcia

Im vergangenen Sommer trafen Jenni und ich die britische Olympia-Starterin Sonia und ihren Ehemann Nick Samuels, seines Zeichens seit letztem August als Ex-Mittelstreckler immerhin Duathlon-Weltmeister. Sonia wird Mitte April bei den Commonwealth-Games in Gold Coast/AUS teilnehmen. Nicht nur deshalb, sondern weil wir viele Ähnlichkeiten haben und uns vom ersten Abend an gut verstanden, riss der Kontakt nie ab. Und als ich ob des kalten Febers auf der Suche nach einem sonnigeren, vor allem aber wärmeren Fleckchen Erde war, entschloss ich mich spontan dazu, mich den beiden bei ihrem Trainingslager anzuschließen.

Nach sehr arbeitsintensiven Tagen mit Scholarbook ging es am 18.2. von Köln mit meinem leider noch rekonvaleszenten Freund Simon Stützel erst an die Küste nach Alicante, von wo aus es dann weiter eine der größten Universitätsstädte Spaniens ging.

Schon der erste Dauerlauf in „shirt and shorts“ entlang des ehemals meist verschmutzten Flusses Europas, dem Rio Segura, brachte die Gewissheit: absolut richtige Entscheidung, ein paar Tage auf der iberischen Halbinsel zu trainieren!

Unser kleines AirBnB Häuschen mit Orangenbäumen und „Kältebecken“ im Garten lag keine 200m von der Laufstrecke entlang des Segura entfernt und war somit perfekter Ausgangspunkt für die Trainings der nächsten Tage. Entlang des Flusses kann man rund 50km in eine Richtung laufen! Dem noch nicht genug, gibt es auf der wirklich nur sehr leicht ondulierenden Strecke auf einem 12km Abschnitt alle 100m (!) Markierungen. Wer braucht da noch GPS-Uhren oder Tempogefühl…

Das Stadion der Uni spielte auch alle „Stückeln“ mit schöner Einlaufrunde von ca. 3km, Kraftkammer sowie einem nahegelegenen Trail, welcher entlang der ehemaligen Eisenbahntrasse verläuft.

Für mich standen erstmals seit wirklich langer Zeit das ein oder andere Mal wieder mehr als zwei Laufeinheiten am Programm, zudem täglich Beweglichkeit und/oder Stabi beziehungsweise Krafttraining.

Von meinen vier Kerneinheiten war die erste mit 1.000ern im Hinderniswettkampftempo aber sehr geringer Pause eine harte Nuss, an der mein Nussknacker aka meiner Form zerbrach.

Dafür verlief mein 12km Tempodauerlauf samt Endbeschleunigung dank der wirklich super motivierenden Anfeuerung von Radbegleiter Simon so gut wie seit 2015 nicht mehr! Danke auch noch einmal an dieser Stelle!

In dieser Woche konnte ich zudem die ersten 400er mit jeweils vier Hürden pro Runde hinter mich bringen – fast auf den Tag genau 9 Monaten nach dem letzten echten Hindernistraining…

Die Krönung war aber sicher die letzte Bahneinheit am Mittwoch, als ich mit den Marathonläufern Koen Naert, Michel Butter und Andrew Davies gleich 9,6km abspulte. Danke hier an Steve Vernon und meine Kollegen von NewBalance aus Manchester bzw. Holland!

Nach einem geplanten Zwischenstopp in Alicante inkl. Strandlauf und einem ungeplanten lay-over in Madrid bin ich nun zurück im eisigen Wien und hoffe, dass es in Bälde ähnlich feine Lauf- und Trainingsbedingungen geben wird…

 

Weiter geht nun am Wochenende mit einem kurz und knackigen 5km Straßenlauf im Rahmen von Laufen hilft. Vor zwei Jahren konnte ich auf anderer Strecke alleine mit knapp über 15:00 Minuten den Sieg und ein 3l Erdinger Alkoholfrei Glas erlaufen. Mal sehen, welche Pace meine doch müden Beine am Sonntag bereit sind durch den Prater zu flitzen!

Über Christoph Sander

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